Nassauische Neue Presse - 19.05.20031000 Zuschauer gaben Schülern die Note 1Von Sascha BraunLimburg. Fünf, sieben oder zehn Euro? Die Höhe des Eintrittspreises konnten die Besucher vorher selbst bestimmen. Doch egal, wie viel sie in ihre Karte investierten und von welchem Platz aus sie das Geschehen auf der Bühne der Limburger Josef-Kohlmaier-Halle verfolgten: Es war ein absolutes Schnäppchen. Rund 1000 Zuschauer erlebten am Freitagabend für wenig Geld eine ausgeklügelte Show mit Musik, Kultur und Unterhaltung pur. Erstmals hatten sich mehr als 120 Jungen und Mädchen der Tilemannschule und der Kreismusikschule (KMS) Limburg mit ihren Betreuern zusammengetan, um ein unvergessliches Konzert der Superlative auf die Beine zu stellen. "Scenes and Sounds of Hollywood" hatten sie das "Neugeborene" getauft, das sich in der fast ausverkauften Stadthalle äußerst lebendig und sprunghaft zeigte. Klassische, Musical- und Filmmusik hatten sich die jungen Musikmacher auf die Fahne geschrieben. Und zu dem musikalischen Genuss folgten auf der Bühne visuelle Eindrücke mit Tanz, Show und Theater. Gleich zu Beginn hatten Kreismusikschulleiter Peter Schreiber und Tilemann-Schulleiterin Regine Eiser-Müller das Publikum mit einer illustren Szene auf das Folgende eingestimmt. Von Modest Mussorgskis "Bilder einer Ausstellung" hatten sich die Jugendlichen inspirieren lassen und den Klavierzyklus mit Unterstützung der Schwarzlicht-Projektgruppe der Tilemannschule unter der Leitung von Claudia Kim äußerst eindrucksvoll in Szene gesetzt. Auf der großen Bühne der Stadthalle war es für die Akteure sehr schwierig, das Pantomimenspiel zu gestalten. Deshalb hatten sie dachhohe Kulissen gefertigt und mit Neonfarben zu Leben erweckt. Für ihre Mühen wurden die die verschiedenen Gruppen der Tilemannschule, unterstützt vom Turnverein Eschhofen (Leiterin: Aloisia Rörig) und der Tanzgruppe "The People" (Leiterin: Zehra Winter), zu Recht mit viel Zusatzapplaus belohnt. Eine besonders hübsche Idee war mit einer Touristengruppe (der Spielschar der Tilemannschule) umgesetzt worden, die mal hier, mal dort aus einer Tür der Stadthalle auftauchte und die Zuschauer für wenige Minuten von dem Geschehen auf der Bühne ablenkte. Das Sinfonische Blasorchester der Kreismusikschule unter der Leitung von Günter Dedy und assistiert von Thomas Jung war zwar im Orchestergraben für die meisten Zuschauer nicht zu sehen. Wer dennoch die jungen Künstler kurz erspähen konnte, war erstaunt, mit welcher Professionalität sie ihrer Aufgabe gewachsen waren. Es waren auch anspruchsvolle Stücke, die auf dem Programm standen, unter anderem "Der Glöckner von Notre Dame" von Alan Menken, das "Phantom der Oper" von Andrew Llyod Webber und das berühmte Filmthema "Star Wars" von John Williams. Bei dem "Sternenkrieg" hatte auch die Tanzgruppe Eschhofen ihren ganz großen Auftritt. Mit Hilfe von Trampolins flogen die jungen Künstler mit Salti und Flic-Flac durch die Luft, dass es eine wahre Freude war. "Das war bombastisch", freute sich ein Besucher über diese gelungene Darbietung. Auch die Technik hinterließ bei der kurzweiligen Veranstaltung sehr gute Eindrücke mit einem bis ins kleinste Detail ausgearbeiteten Ablaufplan, kabellosen Mikrofonen und einer großen Leinwand, auf der passend zu der jeweiligen Darbietung Dias eingeblendet wurden. Selbst bis hinunter in die Garderoben hinein, so Kreismusikschulleiter Peter Schreiber, hatte die Technik mit Monitorüberwachung Einzug gehalten. Man wollte eben nichts dem Zufall hinterlassen. Ein großer Dank ging auch an die Förderer und Sponsoren, ohne die eine solche Veranstaltung nicht möglich gewesen wäre: Kreissparkasse Limburg, Stadthallen GmbH sowie das Cineplex Limburg. Bereichert wurde das Konzert mit einer Ausstellung im Foyer, wo interessante Kunstwerke von Schülern großes Interesse der Besucher erregten, die am Schluss mit stehenden Applaus allen Aktiven dankten. Es wäre schön, wenn Tilemannschule und KMS eine Neuauflage in Angriff nehmen würden. |